Diese histaminarmen Speisen dürfen auf den Grill
Sommerzeit, Grillzeit – aber gilt das auch für Menschen mit Histaminintoleranz? Die gute Nachricht lautet: Das Grillen mit Histaminintoleranz ist recht einfach möglich. Wenn ein paar Kniffe beachtet werden, was die Wahl der Lebensmittel, deren Zubereitung und die Auswahl der Gewürze betrifft, lassen sich schnell histaminarme Speisen servieren.
Fleisch und Würstchen dürfen bei Histaminintoleranz auf den Grill
… allerdings gibt es durchaus Unterschiede bei der Wahl der Fleischart, die meist auf die Reifezeit zurückzuführen sind. Grundsätzlich gilt: Während der Reifezeit von Lebensmitteln bildet sich Histamin – das ist auch bei Fleisch so.
Bei einem Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) kann der Körper nicht genügend DAO-Enzyme zum Histaminabbau bereitstellen. Das Kombipräparat BETADIANIN versorgt den Organismus täglich mit diesen Coenzymen. Dank funktionierender Diaminoxidase können histaminreiche Speisen und Getränke dann wieder beschwerdefreier verzehrt werden. (gesponsert)
Von Nahrungsmittelexperten wird eher davon abgeraten, Rindfleisch auf den Grill zu legen, denn: Das beste Rindfleisch muss reifen und ist schlachtfrisch eher keine Delikatesse. Erst durch das Abhängen entfaltet es seinen Geschmack. Deswegen sind auch moderne Delikatessen, wie etwa Dry-Aged Rindfleisch, für Menschen mit Histaminintoleranz ungenießbar. Was gut funktioniert, ist aus frischem Rindfleisch Hackfleisch zu machen. Gewürzt mit Salz, Pfeffer sowie Knoblauch- und Zwiebelgranulat oder auch einfach ungewürzt könnte das Hackfleisch in einer Burgerpresse zu Burgerpatties geformt werden.
Frisch auf den Grill darf hingegen Lamm- und Geflügelfleisch, weswegen diese Fleischarten für Menschen mit Histaminintoleranz nahezu uneingeschränkt empfohlen werden. Problematischer ist das Schweinesteak auf dem Grill, da es möglicherweise eine Histaminfreisetzung im Körper auslöst. Bei Grillwürsten müssen Menschen mit Histaminintoleranz genau auf die Liste der Zutaten zu schauen, wobei gilt: Je mehr Zutaten enthalten sind, desto größer ist das Risiko einer Unverträglichkeit. Bei stark weiterverarbeiteten Lebensmitteln wie Würstchen sollte nicht an der Qualität gespart werden. Wiener aus dem Glas sind beispielsweise absolut tabu.
Patientenbroschüre „Histaminintoleranz“ (20 S.) kostenlos anfordern (gesponsert)
Histaminfreie Grillbeilagen: Gemüse, Salat und Co.
Auf den Grill darf bei Menschen mit Histaminintoleranz nicht nur Fleischiges, allerdings gilt es bei den fleischlosen Alternativen zunächst zu testen, was trotz Histaminintoleranz vertragen wird. Käse, wie Feta und Halloumi, erfreuen sich auf dem Grill zwar großer Beliebtheit, haben jedoch auch einen Reifeprozess hinter sich, der den Histamingehalt erhöht. Kohlsorten, Schwarzwurzeln, Paprika, Kürbis, Sellerie und Mais sorgen als Beilage kaum für Beschwerden. Bei Auberginen und Pilzen vom Grill sowie bei Avocados, die zu Guacamole verarbeitet wurden, steigt das Risiko, Beschwerden durch die Histaminintoleranz zu bekommen. In den Salat dürfen grüne Salatsorten, Gurken, Karotten und Zwiebelgewächse, aber lieber keine histaminfreisetzenden Tomaten.
Die Würze sollten Menschen mit Histaminintoleranz selbst anrühren
… denn fertige Gewürzmischungen können ebenso zu Beschwerden führen wie Grillsaucen. Deswegen gilt: Milde Gewürze in ihrer reinen Form, in Bio-Qualität und ohne Zusatzstoffe, sind meist gut verträglich. Aus Paprika, Basilikum, Bohnenkraut, Koriander, Kümmel, Liebstöckel, Majoran, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Schafgarbe und Thymian lassen sich tolle Gewürzmischungen zaubern. In frischer Form lassen sich diese Kräuter gemeinsam mit Butter zur Grillbutter zusammenmischen.
Gewürzmischungen, die Hefeextrakt, Glutamat oder andere Geschmacksverstärker beinhalten, sind hingen tabu. Von scharfen Gewürzen, wie etwa Chili, Curry oder Senf, wird auch abgeraten, da diese Histamin im Körper freisetzen und zu Beschwerden führen können. Selbst bei der Wahl des Salzes wird die ursprünglichste Version, beispielsweise Stein- oder Meersalz empfohlen, um Fleisch und Beilagen zu würzen. Beim Salatdressing werden Leinöl, Olivenöl, Rapsöl oder Distelöl besser vertragen als Sonnenblumenöl. Branntweinessig und Essigessenz sind besser verträglich als Rotweinessig, Weißweinessig und Balsamicoessig.
Natürlich und kunterbunt wird der Grillabend trotz Histaminintoleranz
Wer zum Grillen lädt – wohlwissend, dass Gäste mit Histaminintoleranz dabei sind – sollte diese Faustregel bedenken: Am besten sollte Geflügelfleisch frisch gekauft und ganz klassisch gewürzt werden. Das verhindert, dass sich durch eine lange Lagerung Histamine bilden oder, dass Zusatzstoffe ans Fleisch geraten. Ein kunterbunter Salat ohne Tomaten, dafür mit Paprika, Gurken und Co. sowie einem leichten Dressing könnte das Grillmenü bereits abrunden.
Mehr zu diesem Thema: Histaminintoleranz – Diagnose finden, Auslöser erkennen, Ernährung anpassen (gesponsert).
Bildnachweis: (c) adobe media, Histaminfrei Grillen. Grill, Von Alexander Raths