Wie histaminlastig ist Schokolade wirklich?
Schokolade enthält zwar kein Histamin, doch einige der Inhaltsstoffe können Histamin im Körper freisetzen. Sie agieren als Histaminliberatoren. Insbesondere Tyramin und Phenylethylamin können Beschwerden wie Hautausschlag oder Bauchschmerzen verursachen. Schuld daran ist der Kakao in der Schokolade. Schokolade mit hohem Kakaogehalt ist nur sehr schlecht verträglich. Welche Möglichkeiten haben Chocoholics mit Histaminintoleranz?
Bei einem Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) kann der Körper nicht genügend DAO-Enzyme zum Histaminabbau bereitstellen. Das Kombipräparat BETADIANIN versorgt den Organismus täglich mit diesen Coenzymen. Dank funktionierender Diaminoxidase können histaminreiche Speisen und Getränke dann wieder beschwerdefreier verzehrt werden. (gesponsert)
Der Kakaogehalt macht den Unterschied
Schokolade ist allerdings nicht gleich Schokolade. Es gibt unter den vielen verschiedenen Sorten auch einige, die Menschen mit Histaminintoleranz gut vertragen. Dunkle Schokolade ist ein Histaminliberator, den es zu vermeiden gilt. Weiße Schokolade hingegen vertragen viele Betroffene gut. Sie hat einen kleineren Kakaoanteil.
Vollmilchschokolade, die einen geringeren Kakaogehalt hat, vertragen manche. Wer vermeiden will, Symptome durch die Schokolade zu bekommen, sollte nur sehr wenig davon essen. Das gilt vor allem, wenn die eigene Reaktion noch unbekannt ist. Denn auch bei Schokolade gilt: Die Menge macht das Gift.
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Gibt es Schoko-Alternativen?
Wer es mit Schokolade lieber nicht versuchen will, um kein unnötiges Risiko einzugehen, kann es mit Carob probieren. Carob ist das fein vermahlene Fruchtmark der Früchte des Johannisbrotbaums. Wenn die langen Schoten reif sind, wird das Innere fein zerkleinert und geröstet. Das feine Pulver lässt sich vielseitig verwenden.
Geschmacklich erinnert es sehr an Kakao. Es schmeckt süß, karamellig und kakaoartig, enthält natürlichen Zucker und ist trotzdem fett- und kalorienarm sowie koffein- und glutenfrei. Carob enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, wie Polyphenole, Tannine, Ballaststoffe, Vitamine und Kalzium.
Mittlerweile gibt es Carob und Produkte daraus in vielen Supermärkten. Es gibt Carobpulver, das sich verwenden lässt wie Kakao. Darüber hinaus gibt es Brotaufstriche, die dem Geschmack von Nuss-Nugat-Creme sehr nahekommen.
Tipps für Naschkatzen mit Histaminintoleranz
Wenn es nicht unbedingt Schokolade sein muss, können Betroffene mit Histaminintoleranz verschiedene Zuckerarten ausprobieren. Natürlicher Zucker, wie er in Rohrzucker, Honig, Datteln oder Ahornsirup enthalten ist, ist für Menschen mit Histaminintoleranz geeignet Auf andere Süßungsmittel sollten sie allerdings lieber verzichten, wie Erythrit oder Xylit.
Aus der Erdmandel, auch Tigernuss genannt, lassen sich ebenfalls süße Leckereien herstellen. Der Geschmack erinnert an Mandeln, sie sind allerdings viel süßer. Eine gesunde Alternative für Naschkatzen ist histaminarmes, frisches Obst, das sich gut für Süßigkeiten und süße Backwaren eignet. Dazu gehören Äpfel, Beeren, Steinobst (außer Zwetschgen und Pflaumen), Granatapfel, alle Sorten Melonen, Litschi, Kaki.
Selbst gemachte Schoko-Kokos-Energy-Balls
Für 10 Portionen sind 150 gemahlene Mandeln notwendig, dazu 3 Esslöffel Honig, 4 Esslöffel Kokosnuss-Mus, 150 Gramm Kokosraspel, 4 frische Datteln, 1 Esslöffel Carobpulver und eine Prise Salz.
50 Gramm Kokosraspel abwiegen und beiseitestellen für die Dekoration.
Die Datteln fein hacken und mit allen anderen Zutaten zusammen in eine Schüssel geben und alles gut miteinander verkneten. Das geht entweder mit dem Händen oder auch mit den Knethaken eines Handrührgeräts oder einer Küchenmaschine.
Mit einem Löffel die Masse portionieren und die Portionen dann mit den Händen zu Kugeln formen. Die Kugeln in den Kokosraspeln rollen. Im Kühlschrank halten sich die Kokos-Energy-Balls ungefähr eine Woche, wenn sie in einer luftdichten Dose lagern.
Auch mit Histaminintoleranz muss niemand für immer auf Schokoladiges verzichten. Wer weiße Schokolade nicht mag, sollte unbedingt die Carob als Alternative ausprobieren.
Mehr zu diesem Thema: Histaminintoleranz – Diagnose finden, Auslöser erkennen, Ernährung anpassen (gesponsert).
Bildnachweis: (c) adobe media, Histaminfreie Schokolade. Dark chocolate on dark background
Von nerudol