Histaminintoleranz – Naschen verboten?`
Kennen Sie das? Wieder sind Feiertage in Sicht und aus Supermarktregalen lachen Ihnen bunte Schokoladenfiguren entgegen. Beim Bäcker verführen speziell gestaltete Kuchen und Plätzchen und beim Familientreffen biegt sich der Tisch unter den schönsten Leckereien.
Sie jedoch sind schon ganz erschöpft vom vielen Nein sagen. Obendrein fördert es nicht gerade die Stimmung, den anderen beim Genießen nur zusehen zu dürfen.
Falls Sie doch einmal „schwach“ werden, zeigt der Körper womöglich, dass ihm das Naschwerk doch nicht so passt. Für den Umgang mit den „Verführungen“ ist es gut, über die Zusammenhänge der Histaminintoleranz Bescheid zu wissen.
Histamin – Es geht nicht ohne
Histamin ist ein biogenes Amin. Biogene Amine sind Produkte des Eiweißstoffwechsels. Histamin hat im Körper mehrere wichtige Aufgaben, die es als Gewebshormon oder Neurotransmitter (Botenstoff) erfüllt: Zum Beispiel ist Histamin Tel der Immunabwehr, ist an Entzündungsreaktionen beteiligt und reguliert den Magensäurespiegel, den Appetit und den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Der „Gegenspieler“ des Histamins ist die Diaminoxidase (DAO). Das ist ein Enzym, das einen Überschuss an Histamin abbaut. Das Gleichgewicht von Histamin und DAO ist sehr wichtig, damit das Histamin nicht „die Oberhand“ erhält. Geschieht das, kommt es zu Krankheitssymptomen, zum Beispiel Hautjucken und –rötungen, Kreislaufschwäche und Luftnot.
Der Histaminspiegel setzt sich zusammen aus dem Histamin, das im Körper hergestellt wird und dem Histamin, das durch die Nahrung aufgenommen wird.
Bei einem Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) kann der Körper nicht genügend DAO-Enzyme zum Histaminabbau bereitstellen. Das Kombipräparat BETADIANIN versorgt den Organismus täglich mit diesen Coenzymen. Dank funktionierender Diaminoxidase können histaminreiche Speisen und Getränke dann wieder beschwerdefreier verzehrt werden. (gesponsert)
Histaminintoleranz – Die Diva unter den Unverträglichkeiten
Histamin ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten. Wer an Histaminintoleranz leidet, hat sich längst damit beschäftigt, welche Nahrungsmittel „erlaubt“ sind und welche nicht.
Vermieden werden sollten zwei Gruppen von Nahrungsmitteln:
• Histaminhaltige Nahrungsmittel
Meeresfrüchte, Salami, Sauerkraut, Tomaten
• Nahrungsmittel, die die Ausschüttung von Histamin begünstigen oder den Abbau des Histamins hemmen (Histaminliberatoren)
Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Nüsse, Kakao, Alkohol
Das komplexe Zusammenspiel im Körper rund um das Histamin macht den Umgang mit der Histaminintoleranz so schwierig: Was für den einen bekömmlich ist, kann bei dem anderen Beschwerden auslösen. Und was gestern noch problemlos verzehrt werden konnte, ist heute unbekömmlich.
Also müssen Betroffene immer wieder selbst vorsichtig austesten, was für sie bekömmlich ist und was sie eher meiden. Das gilt in der alltäglichen Ernährung, aber auch beim feiertagsbedingten Naschen und Schlemmen.
Naschen ohne Reue – Was ist erlaubt?
Eine sichere Sache ist es, sich selbst kleine Gebäckstücke herzustellen, bei denen man genau über die Zutaten Bescheid weiß. Doch manchmal möchte man einfach gerne etwas „Fertiges“ naschen. Das ist möglich und gar nicht so schwer, wie es zuerst aussieht. Bioläden und Reformhäuser bieten heute schon eine ansehnliche Palette an geeigneten Naschereien an.
• Backwaren mit Mais- oder Reismehl
• Kokospralinen
• Marzipan ohne Alkohol
• Riegel mit Amaranth
• Sesamriegel
Am schwersten fällt vielen Naschkatzen der Verzicht auf Kakao und Schokolade. Selbst weiße Schokolade ist wegen der Kakaobutter tabu.
Hier ist Carobpulver eine Alternative. Es wird oft als Ersatz für Kakao eingesetzt. Es kann zum Beispiel zum Backen verwendet werden oder für ein Getränk in frische Milch, kalt oder warm, eingerührt werden.
Carob ist obendrein auch ein gesundes Nahrungsmittel.
Carobpulver – Gesunde Süße
Carob wird aus dem Mark der Früchte des Johannisbrotbaumes hergestellt. Der Hülsenfrüchtler wächst im Mittelmeerraum und in Vorderasien, braucht wenig Wasser und sieht mit seinen zwanzig Metern Wuchshöhe sehr rustikal und eindrucksvoll aus.
Die Früchte dieses immergrünen Gewächses werden bis zu dreißig Zentimeter lang, bis zu drei Zentimeter breit. Ihre Farbe ist grün bis dunkelbraun.
Erntezeit für die Früchte ist der September. Sie werden mit Stöcken vom Baum abgeschlagen und gesammelt. Das Fruchtfleisch schmeckt süß, ist anfangs weich und wird später hart.
Aus den Früchten wird Johannisbrotkernmehl hergestellt, ein natürliches Verdickungsmittel.
Anders als Kakao regt Carob die Verdauung an. Es ist kalorienarm und enthält wertvolle Inhaltsstoffe:
• Ballaststoffe
• Beta-Karotin
• Calcium
• Eisen
• natürlicher Zucker
• sekundäre Pflanzenstoffe
Die gesundheitliche Wirkung wurde schon vielfach gestestet: Diabetes, Bluthochdruck und Cholesterin werden positiv beeinflusst, wenn die Probanden über eine gewisse Zeit Carob zu sich nahmen. Carobpulver ist außerdem auch frei von Gluten und Laktose.
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Carob statt Kakao
Carob wird gern als Ersatz für Kakao verwendet. Es ist angenehm süß, jedoch fehlt die bittere Note fast vollständig.
Carob ist in Form von Raspeln erhältlich, die über ein süßes Gericht gestreut werden können.
Es gibt auch Süßwaren mit Carob. Schauen Sie auf die Zutatenliste; die eine oder andre Süßigkeit ist auch bei Histaminintoleranz bekömmlich.
Carobpulver kann zum Kochen und Backen verwendet werden. Auch eigene Brotaufstriche lassen sich daraus zubereiten.
Im jeweiligen Rezept wird der Kakao durch dieselbe Menge Carobpulver ersetzt. Da Carob recht süß ist, braucht man auch weniger Zucker.
Carobpulver, Süßigkeiten mit Carob und Carobraspeln sind in Reformhäusern und Biomärkten erhältlich.
Rezeptidee: Schnelle Carob-Plätzchen
110 ml Ahornsirup
60 g Carobpulver
1 Ei – 1 Stck, mittlere Größe
1 Teelöfel Natron
75 ml Rapsöl
1 Prise Piment
210 g Reismehl
1 Teelöffel Vanilleextrakt
Öl, Ahornsirup und Vanilleextrakt mischen, das geschlagene Ei einrühren. Dann die übrigen Zutaten langsam unterrühren. Zuletzt das Carobpulver dazugeben.
Aus dem Teig Plätzchen formen und im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad etwa 10 bis 15 Minuten backen.
Tipp: Die Plätzchen können auch „zweifarbig“ gestaltet werden. Dazu den Teig in zwei Portionen teilen. Das Carobpulver nur in die eine Hälfte des Teigs geben. Auf die hellen Plätzchen jeweils ein Kügelchen dunklen Teig setzen.
Für die Zubereitung und Backzeit wird insgesamt weniger als eine Stunde benötigt. Es lohnt sich, diese leckeren Plätzchen auf Vorrat zu backen. So ist immer eine bekömmliche Nascherei zur Hand.
Mehr zu diesem Thema: Histaminintoleranz – Diagnose finden, Auslöser erkennen, Ernährung anpassen (gesponsert).
Bild: © jackfrog – fotolia
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