Führt Heuschnupfen zu Histaminintoleranz?
Die Antwort vorweggenommen – möglicherweise! Gibt es einen Zusammenhang zwischen Heuschnupfen und anderen Allergien und Histaminunverträglichkeiten?
Zumindest können Allergien aller Art Histamin frei setzen und damit eventuell eine Intoleranz hervorrufen.
Allergie und Histamin
Als Beispiel Heuschnupfen ist eine Allergie auf bestimmte Pollen. Typische Symptome sind Juckreiz, laufende Nase und Augenreizungen. Das Immunsystem setzt bei Allergien immer Histamin ein und das Histamin wiederum benötigt genügend Enzym DAO, um sich fortlaufend abbauen zu können.
Während einer Allergie ist es nicht so selten, dass man eine Histaminempfindlichkeit haben kann. Einfach, weil man zu viel Histamin hat.
Kommt auf die Allergie noch von außen durch Lebensmittel Histamin hinzu, kann es die Empfindlichkeit verstärken, einfach weil das Enzym DAO nicht reicht.
Eine Allergie und dann zusätzlich noch eine chronische Entzündung, die auch Histamin frei setzt, kann tatsächlich zu einer vorübergehenden Histaminintoleranz führen. Im weitesten Sinne kann also tatsächlich Heuschnupfen eine Histaminintoleranz fördern.
Bienenstich und Histaminempfindlichkeit?
Menschen die allergisch auf Bienenstiche sind, können einen anaphylaktischen Schock erleiden. Genauso wie bei Allergien gegen andere Insekten oder auch Kontaktallergien mit manchen Pflanzen ist der anaphylaktische Schock eine direkte Folge der Allergie und darauf kann eine Histaminempfindlichkeit folgen.
Dabei hilft dann aber einfach ein Antihistamin. Die Folge ist nach einer Episode nicht automatisch eine Histaminintoleranz. Die Ursache ist auch keine chronische Empfindlichkeit auf Histamin, sondern einfach durch die Menge an Histamin, die das Immunsystem frei gesetzt hat, auch als einmalige Episode normal.
Also ein anaphylaktischer Schock ist nicht automatisch eine Gleichung „ich bin Histaminintolerant“! Es ist die Gleichung „mein Immunsystem ist fit und hat sofort eine große Menge an Histamin frei gesetzt“.
Etwas anderes ist es bei Menschen mit chronischen Allergien, die dauerhaft einen hohen Histaminspiegel haben. Da sollte man mit seinem Arzt sprechen und eventuell einige Zeit auf Lebensmittel verzichten, die viel Histamin haben.
Es gibt auch erste Forschungsansätze, um das Enzym DAO Patienten zuzuführen. Allerdings ist die Datenlage dazu noch dünn. Es gibt eine Doppelblindstudie zu diesem Ansatz, allerdings mit lediglich 22 Patienten und dies gilt aus wissenschaftlicher Sicht nicht als aussagekräftig.
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